Bildbeschreibung: Anhand von Lotte ist sehr gut zu sehen wie eng das Reckless 40 anliegt. Der Lenker ragt über das Gepäck hinaus.
Sturz: Wenn es dich auf die Fresse haut, dann ist das erst einmal unangenehm – egal welches Gepäcksystem du nutzt. Der Vorteil beim Koffer ist definitiv der, dass du dein Bike nicht so weit hochheben musst wie beim Softsystem. Das war es dann aber mit Vorteilen. Der Alukoffer verbiegt sich, der Plastikkoffer bekommt Löcher (Eigenerfahrung meiner ersten Kofferreise mit Sozia nach Georgien). Koffer haben da einen weiteren Nachteil. Es ist nicht der Koffer selbst, sondern das Montagegestell. Dieses verbiegt sich gerne und im schlimmsten Fall bricht es sogar. In meinem Fall hat es sich geringfügig verbogen, das hat aber gereicht, dass der Koffer nicht mehr ins System gepasst hat.
Mein – seit 2018 im Einsatz befindliches – Softsystem hat beim letzten Rodeo alleine 7 Stürze zu verzeichnen (ja – ich auch) und ist aufgrund der abriebfesten Taschen weiterhin unbeschadet. Trotz 2 Stürzen auf Asphalt!
Zusatz: In einem vergangenen WhatsApp Chat kam ein Bike mit selbstgebautem Alugestänge zum Vorschein. Bedenke, dass so ein stabiles System zwar sicher hält, aber die Gefahr eines verbogenen Heckrahmens ist dadurch umso grösser!
Material: Alukoffer der Premiumhersteller sind in der Regel sehr stabil und leicht.
Softluggage gibt es in vielen verschiedenen Materialien. Meist sind die teureren Systeme wasserdicht und abriebfest. Die günstigeren Modelle sind vor allem eines nicht: abriebfest. Für Afrika sollte Dichtheit nicht unbedingt ausschlaggebend sein. Man sollte allerdings bedenken: Auch Sand kommt in jede Ritze.
Nicht unerwähnt sollte noch ein großer Vorteil der Alukisten bleiben: Man kann sie im Camp optimal als Sitzgelegenheit und Tisch verwenden!
Renntempo
Wer es zwischendurch mal krachen lassen möchte, der ist mit dem Softsystem besser aufgehoben. Die eng anliegenden Taschen haben den großen Vorteil, dass weniger Hebelwirkung entsteht, da das Gewicht wesentlich näher am Bike ist. Richtig verzurrt lassen sie problemlos weitere Sprünge zu. Jedenfalls weiter, als es dein Fahrwerk erlaubt!
Zusatzausrüstung allgemein
Auf Alukoffer lassen sich sehr leicht weitere Taschen montieren. In unserem Fall soll das aber keine Rolle spielen, denn ihr sollt so wenig Gewicht wie nur möglich mitnehmen.
Das von mir beschriebene Softsystem lässt sich ebenfalls leicht und kostengünstig erweitern.
Ein großer Vorteil von Koffern: Sie lassen sich meist besser versperren als Softgepäck. Es gibt zwar auch Softsysteme mit Absperrfunktion, der Punkt geht trotzdem eindeutig an die Koffer. Allerdings: Hast du nicht viel in deinen Taschen, dann kann man auch nicht viel stehlen.
Ich habe weder ein versperrbares System noch schlaflose Nächte.
Es gibt noch zwei weitere erwähnenswerte Systeme: Soft Gepäcktaschen mit und solche ohne Trägersystem.
Meiner Meinung nach sind die Systeme mit Trägersystem die bessere Wahl, da sie definitiv vor dem Wadenbeinbruch schützen. Allerdings habe ich solche Taschen auf einer Balkantour gehabt und nach einigen Abgängen im freien Gelände war das Trägersystem auf einer Seite so verbogen, dass ich mit zusätzlichen Gurten sichern musste. Außerdem haben sie sich so abgescheuert, dass ich mit einigen Löchern darin zu Hause angekommen bin. Einige dieser Taschen haben im Innenbereich Plastikverstärkungen, diese waren bei mir so verbogen, dass ich sie unterwegs entsorgen musste.
Die Satteltaschen die man einfach über den Sitz legt, sind die günstigste Variante und haben auch einige Vorteile. Sie sind leicht, man kann auf schwere und teure Trägersysteme verzichten und sie passen in der Regel auch aufs nächste Bike. Allerdings halten sie nicht so gut wenn man im rauen Gelände unterwegs ist.