Männergeschichten im Barbershop
Es ist wirklich empfehlenswert, sich in die Hände eines Barbers zu begeben. Bei uns ist es nach wie vor trendy und mittlerweile nicht mehr ausschließlich für den Hipster. Den Ort „wo Männer unter sich sind und sich einfach wohl fühlen können“ habe ich nach 2 ½ Monaten der völligen Wucherung aufgesucht. Das hab ich mir gegönnt.
Im Berliner „Gentlemen’s Circle“ hätte ich mich für „Bart classic plus“ für €45,- entscheiden müssen. An den Namen des Ladens in Marrakesch kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber daran, dass der Haarschnitt hier dabei ist.
Allerdings, das muss man zugeben, ist es nicht ganz so exklusiv wie in Berlin. Statt Whiskey gab es Wasser. Selbst mitgebrachtes Wasser. Begonnen hat der gute Herr mit dem Haupthaar. Beim Anblick seiner Schere dachte ich zum ersten Mal an diesem Tag an ein Missverständnis. Er hat mich doch tatsächlich mit einer handelsüblichen Papierschere vom Großteil meines Haupthaares befreit und den Bart gestutzt. Aber als Motorradfahrer in Afrika ist man da nicht so heikel, hat man doch entweder einen Helm auf oder es ist schon dunkel.
Dann ging es an die entspannte Rasur. Obwohl, so entspannt war sie dann auch nicht. Der Barber hat auf den Pflegeschaum vergessen und als ich das Gefühl hatte, enthauptet zu werden, habe ich ihn darauf hingewiesen. Die treffende Antwort: „for 10 Dirham (1 Euro), no shaving cream“.
Was hätte ich wohl im hippen Barbershop in Berlin Mitte für €1,- bekommen?