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Fauna & Flora

Die Tier- und Pflanzenwelt in Nordafrika 

Die prägendsten Tiere in Marokko sind Katzen, Esel, Kamele, Affen, Störche sowie Ziegen & Schafe.

Der Skorpion ist deswegen nicht in der Liste, weil du eher keine Bekanntschaft machst mit ihm. Wenn doch, ist die Gefahr, dass er stirbt größer als die Gefahr, dass du dabei das Zeitliche segnest.

Es gibt aber auch noch ab und zu den Wüstenluchs, Wüstenfuchs, Hyänen und Schakale und natürlich auch Gazellen. Paviane sieht man öfters, Berberaffen sind vom Aussterben bedroht.

Nutztiere

Kamele, Esel und Pferde werden hauptsächlich als Nutztiere gehalten. Kamelritte durch die Wüste werden oft angeboten. Vor allem in der Mitte der Rallye – nach der westlichen Sahara – werden wir ein Gebiet bereisen, wo es diese Angebote gibt. Ob die Zeit dafür reicht, müsst ihr selbst entscheiden, ob es sich lohnt, können wir genauso wenig beantworten. Ich hab das einmal im Zuge eines Tauschgeschäftes gemacht und es war eine nette Erfahrung. Vor allem wenn man es mit dem Sonnenauf- oder Untergang verbindet. Der Vorteil ist, dass man in eine richtig einsame Gegend kommt, in der es keine Spuren im Sand mehr gibt, außer der eigenen. Und auch in eine Gegend in die man es mit dem 2-Rad getriebenen Auto nicht schafft.

Andere Viecher

Reptilien: Auf Geckos und Eidechsen stoßen wir garantiert. Aber auch Chamäleons und Landschildkröten wird das wachsame Auge entdecken. Wenn eine der ersten 3 sich in deinem Hotelzimmer oder Zelt befinden, dann hast du unter Garantie weniger Insekten.

Vögel: Störche werdet ihr zu Gesicht bekommen und Bussarde oder Zwergadler sollten auch unterwegs sein. Geier habe ich auch gesehen und das Bild kann schon makaber sein, wenn sie sich über – z.B. von Fahrzeugen zusammengeführte – Tiere am Straßenrand hermachen. Auf Flamingos, Reier und Kormorane werden wir garantiert am Weg in die westliche Sahara stoßen.

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Affen: Der Affenberg im Schigebiet liegt auf der Route der letzten Tage. Aber Vorsicht ist geboten. Siehe dazu die Geschichte am Ende des Blogs!

Insekten: Die lästigen Mücken gibt es natürlich auch hier und sie sind bekannt dafür, dass sie dir schon mal gerne den Schlaf rauben. Vor allem dann, wenn du ungeschützt im Freien schläfst.

Ein anderes berühmtes Tierchen werden wir öfters sehen: Den Skarabäus. Er war im alten Ägypten Symbol für die Auferstehung und den Kreislauf der Sonne. Aus Dung formen sie Kugeln und rollen diese mit den Hinterbeinen, um danach ihre Eier darin abzulegen.

Im Wasser: Neben vielen Fischsorten leben im Atlantik und im Mittelmeer vor allem Delphine, Seeschildkröten und Seehunde.

Wie Sisyphos den Stein, rollt der Skarabäus die Kacke vor sich her

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Giftige Tiere

Vermutlich habt ihr den Text überflogen, weil ihr wissen wollt, welche Tiere sich in der Nacht in euren Schlafsack verkriechen werden, um euch das Leben zu nehmen. Richtig?
Jedenfalls gibt es sie, die giftigen Tiere. In Stein- und Sandwüste sind Skorpione anzutreffen, es gibt aber auch Hornvipern, Ottern und sogar die sogenannte Marokko-Kobra.
Aber diese Tiere vermeiden die Gesellschaft von Menschen soweit es geht und ich vermute, dass wir kaum eines der Tiere zu Gesicht bekommen werden. Wir begeben uns ja dahin, wo sonst niemand ist. Solltet ihr nun einen Widerspruch im Geschriebenen entdeckt haben, dann… naja.

Die Kobra werdet ihr in Marokko in Marrakesch am Djeema el Efna (Platz der Hänker) zu Gesicht bekommen. Dort sitzen nämlich die Schlangenbeschwörer und vermutlich ist die Gefahr nicht allzu groß, dass da etwas passiert.

Der Skorpion kommt vor, tödliche Bisse sind mir allerdings nicht bekannt. Eine kleine Geschichte dazu etwas weiter unten hier im Blog.
Sie verstecken sich tagsüber meist im steinigen oder sandigen Boden vor der Sonne. In kalten Nächten suchen sie sich einen warmen Platz. Zum Beispiel in Schuhen.
Was daher empfehlenswert ist: Solltest du dich dazu entschließen, deine Schuhe – z.B. wegen dem üblen Geruch – über Nacht vor deinem Zelt zu parken, dann schüttle sie in der Früh gut aus. Es ist durchaus möglich, dass sich so ein Kollege darin die Nacht um die Ohren geschlagen hat!
Wenn du hingegen gleich mit den Schuhen schlafen gehst, dann wäre diese Gefahr gebannt!
Merken: Je dicker die Schere und je dünner der Schwanz, desto ungefährlicher ist er. Der Skorpion greift nur dann an, wenn er sich gefährdet fühlt. So ein Stich kann zwar schmerzhaft sein, jedoch dauert es in der Regel nur ein paar Stunden bis die gestochene Stelle wieder abschwillt.

Fazit: Die Tiere stellen meiner Meinung nach keine Gefahr dar. Ich habe schon sehr viele Nächte in Afrika in freier Natur verbracht und werde das auch wieder machen.

Pflanzen

Kiefern und Zedern sowie Thujen und Eichen bekommst du vor allem nordwestlich des Gebirges zu Gesicht.

In der Wüste gibt es Büschelgräser und Dornsträucher. Manche Offroad-Touristen reißen dieses trockene Gebüsch aus, um am Abend ein schönes Feuer zu genießen. Haltet bitte Abstand von solchen Aktionen! Wenn überhaupt, dann sammelt die Äste und Büsche am Wegesrand, die bereits „tot“ sind.

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Wenn man jedoch ein Feuer machen kann, dann kann man auch gleich ein Brot backen. Mehr dazu weiter unten, unter "Apropos Wüstenbrot".

Der Argan Baum und das Öl seiner Früchte

Interessant ist er, der Argan Baum. Er trotzt der Hitze und ist sehr alt. Die Äste, welche bis zum Boden gehen, werden gerne von Ziegen gefressen.

Die ausgetrockneten Früchte werden per Hand vom Boden aufgelesen – wegen der dichten Zweige und der vielen Dornen - und zu Arganöl verarbeitet, die Schale wird zum Heizen verwendet. Für die Herstellung von einem Liter Öl benötigt man ca. 30kg der Frucht bzw. etwa 4,5kg der Kerne.

Die „Nutzung des Baumes und seiner Früchte“ wurden als „immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ anerkannt.

Einerseits wird Arganöl in der Kosmetik zur Schönheitspflege von Haut und Haar verwendet (feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend) und tut der Gesundheit gut. Es wirkt gegen Hautkrankheiten und irritierte Haut (Akne). Auch wird es lindernd bei Verbrennungen eingesetzt und hilft bei Rheuma.

In der Küche verwendet man es als Speiseöl und man sollte es unbedingt einmal mit frischem Brot tunken.

Tipp: Unbedingt Amlou probieren! Diese Mandelcreme wird aus Arganöl, gestampften Mandeln, Honig und Salz hergestellt und kommt entweder aufs Brot (meine bevorzugte Variante) oder ins Gemüse.

Ziegen klettern gerne auf den Arganbaum und fressen die Früchte

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In diesem Zusammenhang etwas über die Frauenkooperative die hauptsächlich für die Herstellung des Arganöls verantwortlich ist.
Die Gruppe stellt sich aus Dorfkooperativen zusammen und besteht aus ungefähr 2.000 Frauen, welche in diesem Sozialprojekt unter anderem mit Arbeit versorgt werden und somit eigenes Geld verdienen und sich weiterbilden können.


ARTE – Marokkos weißes Gold
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Apropos Skorpione: Auf einer meiner Reisen in afrikanisches Gebiert war ich mit Freundin, Sohn und dem Defender unterwegs. Beim Einchecken zur Fähre haben wir zufällig die bekannten Expeditionsleiter Monika und Engelbert Kohl getroffen. Unsere Wege haben sich immer wieder einmal gekreuzt und die Gewissheit, dass es einige schöne Geschichten auf der Fährfahrt geben wird, hat uns sehr erfreut.
So war es dann auch, dass Engelbert meinem Sohn einiges über die Wüste und ihre Tiere beigebracht hat. Luca durfte fragen, Engelbert hat geduldig geantwortet. Skorpione! Gibt es viele Skorpione in der Wüste? „Oh ja“ war die Antwort „unter jedem 3. Stein findest du einen Skorpion“. Die ungläubigen Kinderaugen ließen die Antwort mit einem Ausrufezeichen wiederholen. „Unter jedem dritten!“ war auch eine Frage zugleich. Engelbert hat kurz überlegt und dann gemeint „naja, vielleicht auch nur unter jedem 10.“

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Expedition Kohl
Als wir dann einige Tage später Gazellen beobachtet haben, begann mein Sohn Steine umzudrehen und dabei zu zählen. Ich hatte das Gespräch auf der Fähre längst vergessen. Als mein Kleiner aufschrie „Zehn! Hier ist einer“ war mir klar, was Engelbert damit angerichtet hat. Der Reiseführer „Flora und Fauna der Wüste“ wurde nicht mehr aus der Hand gegeben und das Problem mit der Ladestation des Nintendos war vergessen. Am Ende der Reise war das Buch leergelesen. Skorpionstich gab es auf dem gesamten Trip übrigens keinen!

Apropos Affen: Als ich mich auf einer Reise im Senegal in der berühmten Zebrabar für ein paar Tage zum Entspannen niedergelassen habe, habe ich mit den Affen gelebt. Ich war dort der einzige zahlende Gast und hatte somit den ganzen Platz für mich. Rechtlich gesehen. Zum Sonnenuntergang bin ich auf der Terrasse gesessen und in der Früh in der Lodge.
Tagsüber habe ich die Gegend erkundet und so war ich eines Tages am Markt. Die vielen süßen Früchte haben es mir angetan. So hab ich für ein paar Euro alles zusammengekauft, was ich finden konnte. Zurück im Camp hab ich begonnen die Sachen zuzubereiten. Schälen, aufschneiden, entkernen usw. Ich hab mir in der Küche ein paar Schüsseln geholt, um das üppige Mahl zu teilen. Das wenige Personal (wegen dem Ende der Saison) hat sich sehr herzlich um mich gekümmert und ich sah die Chance mich zu revanchieren.
Ich bin zwar bekannt dafür, ein Chaot zu sein und das stellt mich auch immer wieder vor interessante Aufgaben, aber irgendetwas war hier seltsam. Ich war mir sicher, dass ich eine Melone gekauft habe und auch von den Bananen hatte ich mehr. So habe ich mich auf die Suche gemacht. Im Zelt, im Vorzelt, im Tankrucksack… überall. Aber nichts.
Als ich dann mit ratlosem Blick so da stand und die Welt nicht mehr verstand, da hab ich sie entdeckt. Die beiden Affen, die sich gerade freudig über meine Früchte hergemacht haben. Sie haben geteilt. Aber nur unter sich! Zum Glück war ja für alle genug da. Aber so schnell kann es gehen – sie haben sich die Früchte aus meinem Vorzelt geholt und ich bin das Gefühl nicht losgeworden, dass sie über mich gelacht haben.

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Früchte bekommt man fast an jedem Eck
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Und Fisch bekommst du am anderen Eck
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Paradies? Bis die Affen kommen! 

Apropos Wüstenbrot: Ein echter Sohn der Wüste hat es uns einmal gelehrt. Das Backen im Wüstensand. Aschenbrot. Schmeckt sehr gut, wenn man es richtig macht. Wenn man es mittelmäßig macht, schmeckt es gleich gut, aber der Sand kracht dann ständig zwischen den Zähnen.
Man gräbt eine kleine Grube und zündet die verdorrten Äste an. Dann genehmigt man sich einmal ein - wenn geht kühles - Bier und wartet bis das Feuer vorbei ist und die Glut übrig bleibt. Dann gibt man etwas von der Glut zur Seite und es kommt eine Schicht Sand über die Glut in der Grube. Auf den Sand legt man dann den Fladen. Diesen knetet man aus Mehl, Wasser und ein klein wenig Salz und bringt ihn in Form. Rund soll er sein und nicht zu dick und nicht zu dünn. 
Wenn es der Teig dann auf die Sandschicht geschafft hat, dann bedeckt man diesen ebenfalls mit Sand und der restlichen Glut. Und schon hast du einen natürlichen Backofen gebaut, auf dem du sogar noch einen Kaffee oder Tee kochen kannst, um die Wartezeit zu verkürzen.
Mit einem Schraubenzieher (die Größe spielt dabei keine Rolle) kannst du zwischendurch immer ein wenig hineinstochern und das Brot auf seine Konsistenz prüfen. Wie man erkennt, wann es fertig ist, dass weiß ich nicht mehr so genau. Aber wenn es dann fertig ist, dann gräbst du es aus, klopfst es ab und es sollte - ohne ein einziges Sandkorn - richtig gut schmecken.
Laut Aussagen von Betroffenen war mein mein erstes Brot gleich schlecht wie das Dritte. Allerdings war das ein krasses Fehlurteil und ich kann nur sagen: Probiert es aus! 

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Wichtig: Die Vorbereitung!
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Ab ins Backrohr
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Ohne Sand schmeckt es am besten


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