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Du musst auf niemanden warten
Einer der großen Vorteile ist sicher, dass du nicht stehen bleiben musst, weil jemand mal pinkeln muss und dann ne Stunde am Klo hockt oder unbedingt 2 Stunden im Wirtshaus sitzen möchte. Du kannst einfach weiterfahren, ohne dass dir jemand böse ist und gleichzeitig etwas erleben.
Du bleibst stehen, wo du willst und keiner muss auf dich warten
Jeder braucht für irgendetwas länger als andere. Die Freiheit sollte doch jeder haben, umso angenehmer, wenn ich ohne Stress mein Weizen trinken kann, ohne dass jemand nervös mit dem Finger am Tisch zuckt, weil es schon spät ist.
Du kannst bei Pannen helfen und musst dich nicht mit anderen abstimmen
Ich habe mehr als einmal beobachtet, wie jemand mit einer Panne am Straßenrand stand und eine größere Gruppe stehen geblieben ist, um zu helfen, die dann aber schnell wieder losgezogen sind, weil nicht alle warten wollten. Eine Situation, in der alle verlieren; das Problem wurde nicht gelöst, die, die helfen wollten, wurden zum Weiterfahren gedrängt und die, die weiterfahren wollten, weil sie ohnehin nicht helfen konnten, wurden aufgehalten. Würde sich das unsichtbare Band in der Gruppe hier lösen, gäbe es nur Gewinner.
Du erlebst das Rodeo viel aufmerksamer und intensiver
Es macht einen großen Unterschied, ob ich wo hinterherfahre oder selbst nach dem Weg suche. Ganz automatisch befasse ich mich mit den Straßen und meiner Umgebung. Wenn ich eine Panne habe, befasse ich mich ganz anders damit. Entweder lerne ich das Problem selbst zu lösen oder lerne Einheimische und Passanten kennen, die mir weiterhelfen oder andere Teilnehmer, die alle motiviert sind, das gemeinsame Ziel zu erreichen; durchkommen!
Das ganze Startfeld sind deine Teamkollegen
Einer der Gründe, warum sich Gruppen nicht voneinander lösen, ist die Angst vor Pannen. Entweder geht es um Ersatzteile oder Fähigkeiten, die in der Gruppe verteilt sind. Da fühlen sich viele verloren, wenn man die gewohnten Leute nicht mehr um sich hat. Was auch seine Berechtigung hat. Das Moped Rodeo ist jedoch eine Ausnahme, weil du hier nicht alleine startest, sondern auch noch zig andere. Bleibst du in der Gruppe, erfährst du nicht, welche Fähigkeiten und Ersatzteile die anderen haben. Glaub mir, es entgeht dir einiges.
Du lernst an jeder Ecke neue Leute kennen
Es reicht oft eine 2er Gruppe, um ein kleiner geschlossener Kreis zu sein. Bei manchen ist der Kreis so geschlossen wie ein Pub am Vormittag, bei anderen eher geöffnet wie eine Tankstelle. Maximal geöffnet bist du nur Solo. Jetzt startest du umgeben von Leuten mit potentiell ähnlichen Interessen, allein hier lernst du, ob du willst oder nicht, ständig neue Leute kennen. Aber auch wenn du mal alleine deinen Kolben irgendwo abkühlen möchtest, lernst du schnell Leute kennen, speziell als Mopedfahrer wirkst du sympathisch und interessant auf andere.
Du machst es genau so, wie du es willst
Beim Moped Rodeo gibt es ja zwischen den Treffpunkten statt fixer Routen mehrere ausgearbeitete Empfehlungen. Was für mich als Solo Rider perfekt ist, weil ich mir genau den Weg aussuchen kann, der mir gerade in den Sinn kommt. Ändert sich mein Sinn, fahre ich wieder anders, optimal! Eine Gruppe aus Klonen, die alle das Gleiche wollen, gibt es nicht, irgendjemand aus der Gruppe wird immer was machen, was er nicht möchte.
Du bist nicht allein
Als Solo Rider schließt man sich immer wieder Gruppen an und verlässt diese auch wieder, weil man woanders abzweigen oder eine Pause machen möchte. Das Coole ist, eine ganze Horde weiterer Mopedfahrer haben das gleiche Tagesziel wie ich, das heißt, wenn ich eine Gruppe verlasse, kommt schon irgendwo ein anderer Mopedfahrer.
Du findest ehrliche Freundschaften, die noch lange nach dem Rodeo bleiben
Das Rodeo ist voll mit Leuten, die den gleichen Dachschaden haben wie du. Noch dazu bist du mehrere Tage unterwegs, hier knüpfst du speziell als Solo-Rider schnell Freundschaften, wo die Chemie einfach passt und du unendlich viel Spaß hast. In den paar Tagen ergeben sich Freundschaften, die noch viele Jahre halten.
Die Anfahrt
Zum Start reist du erstmal alleine. Je nach Entfernung kann das schon anstrengend sein.
Pannen auf der Tour
Du kannst dich nicht auf alles vorbereiten, daher brauchst du manchmal die Hilfe von anderen. Bist du egoistisch unterwegs und hilfst niemandem auf der Strecke, wirst du vermutlich auch länger Unterstützung suchen.
Geschlossene Gruppen
Starten beim Rodeo keine anderen Solo Rider und alle Gruppen sind so geschlossen wie ein Pub am Vormittag, wird es schwierig, Anschluss zu finden. Deswegen schreibe ich auch diesen Text, damit genau das niemals passiert.
Fahr doch mal fremd. Es müssen ja auch nicht alle Tage sein, aber mindestens einer oder ein paar Stunden jeden Tag. Freu dich darauf, wenn du deine Gruppe an den Treffpunkten wiederfindest und jeder eine eigene Geschichte erzählt. Stellt von Anfang an klar, dass Fremdfahren für alle in Ordnung ist, dann gibts nach dem Rodeo noch mehr Geschichten zu erzählen und du kommst mit mehr Freunden zurück als du gekommen bist.