Verkehr, Straßen, Einreise, Zoll

Augen zu und durch, aber bitte links halten!

Wer auf der Insel mit seinem eigenen PKW unterwegs ist, dem wird sicher schnell auffallen, dass hier etwas anders läuft als auf dem europäischen Festland. Ja, genau, die Briten fahren auf der anderen Seite, der linken Seite.

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Als wäre der Linksverkehr nicht Abenteuer genug, stehen die Inselaner weltweit an zweiter Stelle mit Kreisverkehren. Speziell drei- bis vierspurige Kreisverkehre können einem schon mal den Puls nach oben treiben. Spätestens dann, wenn man von anderen angehupt wird, da man ihnen die Ausfahrt abgeschnitten hat, weil man sich aus Angst sicherheitshalber immer am äußeren Ring befunden hat. 
So haben wir das mal von einem guten Freund von uns gehört. Hätte er sich besser mal vorher überlegt, bei welcher Ausfahrt er raus möchte und sich dann im 1.,2.,3., oder 4. Ring eingeordnet. Dann hätte er, nämlich bei jeder Ausfahrt, einen Ring nach außen ziehen können, bis seine Ausfahrt kommt. Aber sonst wäre es ja auch kein Abenteuer für ihn gewesen.

Wenn statt einem Kreisverkehr aber eine stink normale Kreuzung kommt?
Naja… die erste Antwort, die uns dazu eingefallen ist, bevor wir es gewusst haben, liegt unserer Meinung nach ganz klar auf der Hand “Linksregel” statt “Rechtsregel” was sonst!?

Viel Spaß, solltet ihr euch dieses System zu eurem machen. 
Stattdessen gibt es auf der Insel nicht wie bei uns eine Rechtsregel bzw. wie man vermuten könnte, eine Linksregel. Entweder hat man ein Verkehrsschild vor der Nase wie “Vorrang geben” oder “Stopp”, oder man muss es anhand von Gesten mit den anderen Verkehrsteilnehmern ausmachen.
Im Allgemeinen kann man schon sagen, dass die Briten recht entspannte und zuvorkommende Autofahrer sind. Vor allem, wenn sie ausländische Kennzeichen entdecken, gehen sie mit ihnen nicht so hart ins Gericht und verzeihen ihnen Fehler. Aber bedenke, die Britische Höflichkeit schwingt auch im Verkehr mit. 

Lieber einen Unfall haben als Unhöflich zu sein ;)

Streets of London

Vielleicht ergibt es sich ja auf der Tour, dass ihr mit eurer Rostlaube eine kleine Stadtrunde in London dreht und / oder mit der Pothole Karre über die Towerbridge fährt, mit Hupen, Posaunen und Fahnenschwenken!

Die Aufmerksamkeit der Londoner habt ihr damit sicher geweckt, aber das Ziel ist es, eine Eilmeldung bei BBC zu bekommen ;)
Vom ganzen Backoffice sehr empfohlen, deshalb bekommt ihr hier eine kurze Erklärung, wie ihr ohne Strafe durch London cruisen könnt.

Der innere und äußere Kern Londons hat ein Umweltmautsystem
und ist in drei verschiedene Systeme / Zonen aufgeteilt:

1. Die
Congestion Charge Zone liegt im Innenstadtbereich Londons.
Die Innenstadt ist von Montag bis Freitag, jeweils von 7 bis 18 Uhr,
sowie von Samstag bis Sonntag und an Feiertagen, jeweils von 12 bis 18 Uhr, gebührenpflichtig.

2. Die ULEZ ist die Maut für Autos, Motorräder und kleine Vans außerhalb des Stadtkerns für den Großraum London.
Diese Maut gilt 24/7 das ganze Jahr.

3. Die LEZ ist die Maut für LKW und schwere Maschinen außerhalb des Stadtkerns für den Großraum London.
Diese Maut gilt 24/7 das ganze Jahr.

Erklärung City Maut erwerben:

Die Congestion Charge Zone kostet £15.00, je nachdem, zu welchem Tag bzw. welcher Uhrzeit ihr fahrt. 

Die ULEZ müsst ihr bezahlen, da sie 24/7 das ganze Jahr zu bezahlen ist.
Sie kostet £12.50.


Die LEZ braucht ihr nicht bezahlen, da ihr normalerweise mit keinem LKW, Traktor oder Bagger unterwegs seid. Die Maut wäre für solche Geräte sage und schreibe £300.00.

Hier könnt ihr die City Maut für London kaufen:

https://tfl.gov.uk/modes/driving/pay-to-drive-in-london

Die City-Maut kann nicht vor Ort gezahlt werden, sondern ausschließlich online. Bei Verstößen gegen die Mautpflicht droht ein Bußgeld in Höhe von 160 Pfund (circa 186 Euro).

 

Tipps:

Die Autobahn M25, südlich von London, gehört nicht zur Low Emision und Ultra Low Emision Zone! Diese könnt ihr auch ohne zu bezahlen fahren. Zum Glück, sonst gäbe es massive Umwege.

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Autobahn, Bundesstraßen, Landstraßen

Auf den ”Vereinigten Autobahnen", wie wir sie liebevoll nennen und wegen Langeweile vermeiden, müsst ihr bis auf wenige Ausnahmen keine Maut bezahlen. Bundesstraßen und Landstraßen funktionieren genau gleich wie bei uns.
Bis auf die Geschwindigkeiten:
Autobahn: 70 mph (112 km/h)
Landstraße/ Bundesstraße: 60 mph (96 km/h)
Innerorts: 30 mph (48 km/h)


Kleine Straßen, große Freude
Aber ein ganz besonderer Straßentyp hat es uns besonders angetan, nämlich die berühmten und einzigartigen “Single Track Roads", die teilweise so eng sind, dass nicht mal das eigene Gefährt darauf Platz findet.
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Aber wer jetzt meint, dass es sich hier um Einbahnstraßen handelt, den müssen wir leider enttäuschen, denn der Gegenverkehr kommt meist schneller als erwartet. Die Briten sind ihre “Single Track Roads” gewohnt und fahren sie auch mit entsprechender Geschwindigkeit. Aber was machen, wenn der Farmer mit seinem Pick-up und gefühlten 50 Schafen um die Kurve kommt? 

Keine Sorge, da hat sich Queen Elizabeth schon vor einigen Jahrzehnten etwas einfallen lassen. Das Kind hat einen Namen, "Passing Places”! Gerade mal so breit wie ein halbes Auto finden sich auf so einer “Single Track Road” alle paar 100 Meter Einbuchtungen, in die man reinfahren kann, um den anderen vorbei zu lassen. Das ganze basiert auf Lichthupe, Gestikulieren und aus dem Fenster rufen. Der, der am nächsten an einem “Passing Place" dran ist, nutzt ihn auch, egal ob er links oder rechts von einem ist. Auch wenn das heißt, dass man 200 - 300 Meter rückwärts fahren muss. Der Funfaktor ist enorm und man bedankt sich im Stil der britischen Höflichkeit. Vergesst aber nicht, was bei uns an Höflichkeit zu viel ist, ist auf der Insel genau richtig!

Du kommst hier nicht rein ohne Z(Tr)oll!

Nach dem Brexit schlägt “Big Ben” andere Töne, zumindest was die Einreise und den Zoll betrifft. Seit 1. Januar 2021 ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil der EU und der Zollunion. Für die Einreise nach UK benötigt ihr daher unbedingt einen Reisepass. Ein Personalausweis, wie er innerhalb der EU als Reisedokument ausreicht, wird auf der Insel nicht mehr anerkannt.

Auch für die Einfuhr von Gütern haben sich die Freimengen bzw. Produkte verändert. Bevor wir hier selbst Blödsinn schreiben bzw. Fehler machen, wollen wir euch den offiziellen Link der britischen Regierung für Zollbestimmungen geben und ihr könnt individuell recherchieren, jeder für sich, was er benötigt oder wissen möchte.

Zollbestimmungen UK
https://www.gov.uk/bringing-goods-into-uk-personal-use


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