Medina (der alte Kern der Stadt) und Souk (Markt)
Die Medina zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und sollte fix eingeplant werden.
Wenn du nun endlich in der Stadt bist, dann folgender Tipp: Der Djemaa el Fna diente „früher mal“ (also keine Angst) als Hinrichtungsstätte, auf dem die aufgespießten Köpfe zur Schau gestellt wurden. Deswegen hat der Platz auch den Beinamen „Platz der Gehenkten“.
Zugegeben: Hier geht es richtig touristisch zu. Aber auch die Einheimischen genießen den Rummel und die Verkaufsstände. Trotzdem ist das ein „must do“! Am Tag ist es hier spannend, am Abend spannender und außerdem sehr fotogen. Es ist ein mächtiges Erlebnis, da du von hier aus den Markt und dem Treiben bestens beiwohnen kannst. Der Platz ist bevölkert von allerlei Gauklern, Schlangenbeschwörern und Obstverkäufern und am Abend gesellen sich auch noch Musiker, und Geschichtenerzähler hinzu.
Buchtipp: Früher, als es noch keinen Fernseher, kein YouTube und keine Mobiltelefone gab, da zogen die Geschichtenerzähler durchs Land. Bei uns war das im Mittelalter das Berufsbild der Minnesänger oder Troubadoure. In Marokko gibt es das heute noch und am Djemaa el Fna bekommst du sie mit Sicherheit zu Gesicht bzw. zu Gehör. Und das übrigens fast 600 Jahre nach Erfindung des Buchdruckes!
Wenn du schon jetzt eintauchen möchtest in diese wunderbare Welt der Geschichtenerzähler, dann empfehlen wir dir das Buch von Tahir Shah „Der Glücklichste Mensch der Welt“. Der Link hier führt dich zwar zu Amazon, kaufen solltest du es aber natürlich im Buchladen. Viele der im Buch beschriebenen Plätze und Orte wirst du auf der Reise besuchen.
Der Souq (oder Soq, Souk, Suk, Sook, Soukh) – die Seele von Marrakesch
Sind die Gassen von Marrakesch auch noch so verwinkelt, eines kann man bestimmt nicht verfehlen: die Souqs von Marrakesch. Nirgendwo sonst in Marokko sind die Märkte derart weitläufig, vielfältig, farbenfroh und geruchsintensiv. Der Eingang zu den Souqs befindet sich am Platz Djemaa el-Fna. Etwas versteckt hinter einem Café ragt das reich verzierte Hauptportal zu den Märkten von Marrakesch empor.
Hamam
Ein öffentliches Badehaus ist fixer Bestandteil der marokkanischen Kultur. Das Baderitual dient zur Körperpflege, Reinigung und Entspannung. Es wird in der Regel einmal in der Woche und vor dem Besuch der Moschee durchgeführt.
Es gilt zu unterscheiden: Das traditionelle und öffentliche Hamam dient den Marokkanern als sozialer Treffpunkt und ist vermutlich für den Europäer weniger „romantisch“ als er sich es vorstellt. Der Eintritt ist dafür auch sehr günstig. Was es noch zu beachten gibt: Strenge Geschlechtertrennung. Teilweise gibt es für Weiblein und Männlein unterschiedliche Öffnungszeiten und teilweise sind sie nur dem einen oder anderen Geschlecht vorenthalten.
Empfehlung: Das Hammam Mouassine befindet sich in der Medina (ein paar Gehminuten vom Djemaa el-Fna) und ist angeblich der ältesten Hammam der Stadt (1562) und wird noch mit Holzfeuer beheizt. Außerden dürfen hier die Frauen und dort die Männer rein (getrennte Eingänge).
Die Öffnungszeiten vor der Pandemie waren 5:00 bis 00:00 Uhr und gekostet hatte es damals 150DH (ca. €15) inkl. Einseifen, Schrubben etc.
Eines ist Gewiss: Auch wenn du dich noch davor geduscht hast, wirst du überrascht sein vom Dreck den sie dir von der Haut holen!
Das private Hammam findet man in zahlreichen Hotels und ähnelt einem Spa. Die Kosten sind um ein vielfaches höher!
Jardin Majorelle
Der schönste Garten der Stadt wurde angelegt von einem Maler (Jacques Majorelle im Jahre 1919) und verschönert durch einen Modedesigner (Yves Saint Laurent) und wirkt wie ein farbenprächtiges Gemälde.
Geschichte des Jardin Majorelle: Im Jardin Majorelle gedeihen 300 verschieden Pflanzenarten aus allen fünf Kontinenten der Erde. Vorherrschend sind knapp 2.000 Kakteen- und 400 Palmenarten, Papyrus, Bambus und die leuchtend violetten Bougainvillea. Inmitten der grünen Idylle tummeln sich 15 verschiedene Vogelarten, die alle in Nordafrika heimisch sind und in kleinen Teichen leben Fische und Schildkröten.
Bis zu seinem Rückzug aus dem Modegeschäft im Jahr 2002 diente der Jardin Majorelle dem weltberühmten Designer als Inspiration für seine Kollektionen, was sich an seinen blumigen Mustern nachvollziehen lässt.
Danach lebte Laurent in der Villa „Saf Saf“ in seinem geliebten Garten und nach seinem Tod im Jahr 2008 wurde seine Asche zwischen den Rosen des Jardin Majorelle verstreut. Ein Gedenkstein erinnert noch heute an ihn.
Achtung: Tickets müssen 24 Stunden vor Ihrem Besuch online gekauft werden.
Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, letzter Zugang 16:30 Uhr
Kulinarisches
Traditionell gibt es in Marokko überall Tajine und Tee. Den traditionellen Minztee nennt man übrigens auch „Berberwhiskey“.
Solltest du kein geeignetes Restaurant finden oder einfach keinen Bock haben, dir etwas zu suchen:
Erster Tipp für Abendessen ist oben schon beschrieben – der Platz der Gehenkten. Zumindest genauso touristisch aber mit Blick über den Platz: „L'Adresse Jemaa Al Fna“
Oder etwas „besser“ das „M Rooftop“. Es befindet sich auch ganz in der Nähe.
Solltest du Bock auf eine wirklich außerordentliche „Insider-Tour“ in Marrakech haben, dann lege ich dir diesen Blog ans Herz.