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Rodeo Report

Europe-Africa Rodeo 2021

Der Start zum ersten Rodeo auf den anderen Kontinent sowie eine Kurzgeschichte zum Reinfühlen.

Nach all den Verschiebungen und Dramen im Vorfeld hat es eine kleine – aber feine – Truppe nach Tanger an den Hafen geschafft. Die Anreise war für die Teilnehmer teilweise sehr heftig und häufig wurde die Nacht zum Tag gemacht.
Am ersten Treffpunkt in Cremona war es bewölkt und kalt. Um 4:00 Uhr in der Früh war Tagwache und um 5:00 Abfahrt nach Genua, wo im Hafengelände die Akkreditierung stattgefunden hat. Bei Sonnenschein und mit Bier.
Das gegenseitige Kennenlernen hat sich danach an die Reeling verlagert und Stimmung sowie Wetter war sonnig bis heiter.
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Die Zeit auf der Fähre verging wie im Flug. Die einen haben sie verschlafen, die anderen haben angeblich an besagter Reeling auf den Sonnenaufgang gewartet.Das Ausschiffen in Tanger Med ging schnell und problemlos und getreu unserer Anleitung, haben einige Afrikaneulinge sofort nach der Ankunft den Boden geküsst. Die Fahrt durch Tangers Wochenendverkehr war dann die erste Herausforderung. Entlang der Palmenallee am Meer haben die meisten den Campingplatz bei Dunkelheit erreicht.
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Sonnenunter- oder Aufgang (?) auf der Fähre
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Camping in Tanger

Der Prolog

Der Prolog zum Start in Richtung Agadir war zur Einstimmung gedacht und ließ viele Optionen offen. Trotz eindringlicher Warnung wurden einige Ratschläge nur teilweise angenommen. „Versucht besser nicht mit euren Rallyegeräten ans Wasser zu fahren - der Sand hier ist tief und einsinken ist vorprogrammiert“ stand im Roadbook. Das erste Foto auf Instagram hat drei festgefahrene Rodeo-Karren gezeigt (inkl. dem Crew Auto!).

Einige Teilnehmer haben Marrakesch besucht und wurden dann mit einer abenteuerlichen Fahrt über das Atlasgebirge belohnt. Die anderen haben dafür den ganzen Tag lang die erste richtige Offroad-Tour genießen können.
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Africa! Here we are...
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Franzi & Enrico: Arbeitsteilung im Team "Anna und Schröder"

Charity Projekt "Chance auf Bildung"
und offizieller Start des Rodeos 

Stolz sind wir auf unsere gemeinsame Aktion „Chance auf Bildung“ mit den Teilnehmern. Durch die österreichische Charity Organisation "Child Care Afrika" haben wir die benötigte Unterstützung bekommen. Die angepeilte Summe von € 45.000,- für eine weitere Klasse haben wir sogar übertroffen. Die Spendenaktion wurde auch von unseren anderen Rallyes unterstützt.

Die Dorfgemeinschaft hat sich alle Mühe gegeben uns einen gebührlichen Empfang zu bereiten. Was sollen wir sagen: Das ist mehr als nur gelungen und hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Nicht nur, dass wir herzlich begrüßt wurden. Es wurden Teppiche aus den privaten Häusern für uns ausgebreitet und die Einwohner haben ihre Tische für uns zur Verfügung gestellt.
Was unsere Herzen zum Schmelzen gebracht hat: Das Dorf hat gekocht! Auf improvisierten Feuerstellen wurden wunderbare Tajines gezaubert, dass unsere Gaumen vor lauter Freude gesprungen sind. Es wurde eines der leckersten Essen der Reise auf die Tische gestellt.

Randnotiz: Wir glauben generell unserem Anspruch „befriedige den Vegetarier genauso wie den Fleisch-Tiger“ gerecht geworden zu sein. Wir glauben auch, dass die einzige Veganerin in der der Runde gut versorgt wurde (zumindest gab es keine Kritik).

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Essen und Stimmung: 1A
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Olli und sein Kübel - immer ein Magnet
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Tajine von Mama schmeckt am Besten
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Team Ostbelgien - 24/7 Retter in der Not

Der Start in Taghazout ist leider etwas „mau“ ausgefallen. Bis zum Schluss war nicht klar ob die Behörden ein Event zulassen oder nicht. Am Abend vor dem Start kam dann die Hiobsbotschaft: Die Behörden untersagen die geplante Startveranstaltung. Solche und ähnliche Botschaften werden von Einheimischen mit dem Zusatz „Sorry my friend, this is Africa.“ abgeschlossen.

Nun gut, so musste improvisiert werden: Statt Startbogen am Strand gab es dann nur Fahnen am Parkplatz.

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Stage I

Der Euphorie tat das aber keinen Abbruch und so ging es für die meisten erstmal in die Berge. Nächtigungsmöglichkeiten gab es viele, wir haben vorgeschlagen sich die Nacht unter dem Sternenhimmel um die Ohren zu schlagen. Es hat uns dann schon sehr getaugt, dass viele diesem Aufruf folgten und ihr Lager gemeinsam aufgeschlagen haben. Das roch dann schon ziemlich stark nach Abenteuer...

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Schön langsam wurde es immer abenteuerlicher und der erste offizielle Checkpoint war zwar schon inmitten von Nichts in der Steinwüste, jedoch war die Unterkunft recht gut ausgestattet. Von Wildcampen in der kleinen Oasis bis zu sehr schönen Zimmern im Camp gab es alle Möglichkeiten. Sogar ein Pool stand uns zur Verfügung und im Restaurant konnte man Bier und Wein erstehen.

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Eine von vielen Geschichten:
Das Drama am Plage Blanche...

...oder was passiert war, als wir die Büchse Pandoras geöffnet haben

Eigentlich begann die Vorbereitung auf den Plage Blanche entspannt im Camp Fort Bou Jerif. Der kniffelige Ausstieg aus dem Strand ist nur bei Ebbe machbar und die gibt es erst am Nachmittag. So haben über 20 Biker den Vormittag mit Tee, Service- und Reparaturarbeiten verbracht um sich gemeinsam am Nachmittag an den berühmten Strand zu machen. Berühmt ist er vor allem bei den Älteren: Hier sind die Helden unserer Jugend nach Dakar aufgebrochen.
Auch einige Autos ließen sich nicht davon abhalten, den Versuch einer Strandfahrt zu starten. Dieser ist für die meisten ganz knapp vor dem Meer leider gescheitert. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch – es wurde kurzerhand ein Lager errichtet und der Spaß dürfte trotzdem groß gewesen sein.

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Aufgewärmt wurde an einer etwas kniffeligen Wadi-Durchfahrt (ausgetrockneter Flusslauf). Auf der Suche nach dem richtigen Strandeinstieg hat sich dann die Rennleitung noch auf die Schnauze gelegt. Erst falsch abgebogen, dann versucht eine sehr steile Abkürzung zu nehmen und schlussendlich bergab unter dem Bike zum Liegen gekommen. Das Blut, welches über das Bein geronnen ist, hat sich zum Glück als Benzin aus dem Vergaser geoutet.

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Der Einstieg war recht easy und den unerfahreneren unter uns wurde geholfen. Dann lag er vor uns: 30km Sandstrand. Die Freude und Motivation war groß - das Drama nahm seinen Lauf!
Nun stand erstmals richtiges Sandspielen am Programm. Anders als in Bella Italia wurden allerdings keine Sandburgen gebaut. Aus Frauen und Männern wurden Mädls und Buben. Kreise ziehen, driften und da und dort ein wenig Bodenkontakt. Hier am Strand konnte man sich richtig austoben, da auch das hinfallen sehr sanft verlief.

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Ann-Kathrin Bendixen =©

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Der Ausstieg...

Der Ausstieg war ja schon im Roadbook als „nicht gerade einfach“ beschrieben. Mit dem Vorsatz „gemeinsam schaffen wir das“ haben sich alle mutigen an der Einfahrt zur Ausfahrt getroffen.

Zwei Umstände ließen ein wenig Sorge aufkommen, welche dann auch zu Sorge Nr. 3 überging. Aber alles der Reihe nach:

Sorge Nr. 1: Die lange Sandpassage ist am Nachmittag wesentlich weicher als in der Früh, da der Sand von der prallen Sonne tagsüber komplett ausgetrocknet und somit tief ist.

Dies ließ Sorge Nr. 2 aufkommen: Wie schwierig ist die Passage nun wirklich? Nadine auf ihrer DR350 und ich auf meiner 600er Tenere haben beschlossen als erste den Ausstieg in Angriff zu nehmen. Vermutlich ein wenig zu leise, haben wir den anderen Teilnehmern gebeten zu warten, bis wir wieder zurück sind. Mit Gepäck (ich hatte 18 KG) und verminderten Reifendruck haben wir die Passage in Angriff genommen. Zusätzlich war der Gashahn komplett offen und unsere Pobacken zur optimalen Gewichtsverlagerung so weit hinten wie nur möglich um das Vorderrad so gut es geht zu entlasten. Gesagt getan haben wir die Sandauffahrt geschafft. Für unser Verständnis war es nicht einfach, aber machbar. Trotzdem ließen wir die Bikes auf festen Untergrund stehen und haben uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht. Dies hat ein wenig Zeit in Anspruch genommen und ließ den einen oder anderen nervös werden.

Als wir in unseren schweren Stiefeln langsam ums Eck gestiefelt kamen, war Sorge Nr. 3 perfekt: Einigen Bikern war das Warten zu lange. Aus Mangel an Geschwindigkeit sind wir später als gedacht zurückgekommen und da dachten die Wartenden sich vermutlich, dass wir schon gemütlich oben sitzen und (aus Mangel an Bier) Wasser trinken. Nun nahm das Drama am Plage Blanche seinen Anfang und Pandoras Büchse war geöffnet. Mehrere Bikes steckten – weit verteilt - im Sand fest. Nichts ging mehr und ein wenig Hektik ist ausgebrochen.

Zwischenzeitlich spielte sich am Strand ein 2. Drama ab. Was Enrico und Lutz wiederfahren ist, könnt ihr hier beim „Godfather of Haselrodeo“ nachlesen und schauen (Videos und Bilder).

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Nachdem sich auch noch Lotte und John – es war vorgesehen, dass die den Rest der Wartenden informieren - eingegraben haben, sind inmitten der Bergearbeiten die verbliebenen Teilnehmer nachgekommen. Und haben sich vergraben.
Wir haben begonnen das Gepäck der Bikes abzuladen. Spätestens hier war klar: Gewicht ist (fast) alles. Der zweite wesentliche Punkt: Reifendruck! Mein Versuch eines der Motorräder zum Ausgang zu bewegen ist kläglich gescheitert. Geschätzt 40kg an Gepäck und 2,6 Bar in den Reifen haben die Auffahrt unmöglich gemacht.
Meine Schmerzen nach dem Sturz haben meine Bewegungen auf nahezu null reduziert und so haben sich vor allem John und Nadine um die abgeladenen Bikes gekümmert. Zusätzlich kam dann HP mit seinem Landrover und hat abwechselnd Gepäck raufgebracht und Bikes ans Seil genommen.
Josef hatte mittlerweile seine Kupplung verbrannt (wie sich später herausstellte, war ein zu straff gespanntes Kupplungsseil schuld an der Misere) und Marios Bike hat auch seinen Geist aufgegeben – hier sollte sich später herausstellen, dass eine defekte Zündspule schuld daran war.

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Ann-Kathrin Bendixen =©

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Ann-Kathrin Bendixen =©

Oben am Hügel waren wir dann 11 Personen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns nicht ganz sicher, ob das nun zu viel an Abenteuer war. Heute – mit Abstand betrachtet – war es genau das, was das Rodeo ausmacht. Abenteuer! Gemeinschaft und Teamwork, schwierige Aufgaben… ohne Zusammenhalt würden wir noch immer im Sand sitzen.

Wir mussten ein „Notbiwak“ errichten. Gemeinschaftlich wurden Snacks und Wasservorrat aufgeteilt. Viele von uns sind körperlich aber auch mental an ihre Grenzen gegangen.

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Ann-Kathrin Bendixen =©

Nadine und ich haben dann nach einem optimalen Schlafplatz ausschau gehalten und sind auf Fischer gestoßen, die wir am Strand bei der Arbeit entdeckt haben. Mit Hilfe von HP, seiner Frau Hasnae und deren Bruder Daidda haben wir dann für ein unvergessliches Abendmahl gesorgt. Die 3 Fischer haben ein Feuer entfacht und darauf die Fische zubereitet und Daidda erklärt wie man ohne Besteck richtig isst (Video unten).
Die wunderbaren Tschechen ließen dann eine Flasche hochgebranntes im Kreis gehen (das war der Zeitpunkt, wo auch ich nicht mehr sicher war bzgl. „travel light“) und irgendwie war das Leben plötzlich wieder gut.
Da meine Schmerztabletten ihren Job nicht gemacht haben, hat John diese Aufgabe übernommen. Durch Martinas Voltaren Salbe und der hingebungsvollen Massage von John, konnte ich die Wärme des Feuers genießen. Relativ früh sind wir dann alle ziemlich fix und fertig in unseren Schlafsäcken versunken. Aber nicht ohne nochmal den Blick gegen den Himmel zu richten und die Sterne zu beobachten.

Alles war gut!

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